Moorpackungen - die natürlichen Wärmeträger
Moorpackungen werden bei zahlreichen Beschwerden und Krankheitsbildern eingesetzt. Die Einweg-Moorpackungen sind besonders reich an Mineralien und Inhaltsstoffen und haben dank der hohen Wärmebindung positive Wirkungen auf den Körper. Sie sorgen für wohltuende Wärme, regen die Durchblutung an, beschleunigen den Regenerationsprozess und können sogar die Schmerzlinderung unterstützen. Moorpackungen werden häufig in Kombination mit Massagen eingesetzt. Sie dienen vor allem der Entspannung von verspannten, schmerzenden Muskeln und wirken zeitgleich pflegend bei trockener, gestresster Haut.
Wir erklären dir unten, welche Wirkungen Moorpackungen auf den Körper haben, wann und wie sie eingesetzt werden und wie sie sich zu Fangopackungen unterscheiden.
Wie wirken Moorpackungen?
Die wohltuende Wirkung von Moorpackungen ist schon seit dem 19. Jahrhundert bekannt. Vor allem die wertvollen Inhaltsstoffe des Moors können effektiv den menschlichen Organismus unterstützen. Moorpackungen mit naturbelassenem Moor enthalten als Hauptbestandteil Huminsäure, aber auch wichtige Spurenelemente wie Zink, Eisen, Kupfer und Selen und Mineralstoffe wie Magnesium, Calcium und Kalium.
Der besondere Nährstoff Huminsäure hat folgende Wirkungen auf den Körper:
- Wirkt als Antioxidant und bindet im Körper entstandene freie Radikale.
- Dient der Aufrechterhaltung des chemischen Gleichgewichts unseres Körpers.
- Fördert die Enzymaktivität wichtiger Stoffwechselprozesse und der Zellsynthese.
- Stimuliert das Immunsystem und regt die Bildung von Antikörpern und die Aktivität von weißen Blutkörperchen an.
- Hat eine entzündungshemmende und antibakterielle Wirkung und erschwert die Vermeh-rung von schädlichen Bakterien.
Die im Torf enthaltenen Inhaltsstoffe werden bei Moorpackungen über ein stoffdurchlässiges Vlies auf die Haut übertragen und können so in den Körper eindringen. Moorpackungen können mit einem geeigneten Wärmeträger (Wasserbad) auf die gewünschte Temperatur aufgewärmt werden. Dann werden sie auf die zu behandelnde Körperstelle aufgelegt und geben nach und nach die gespeicherte Wärme an den Körper ab. Dies wirkt sich bis tief in den Körper aus, so dass der Stoff-wechsel angekurbelt und die Muskulatur entspannt wird.
Wie werden Moorpackungen angewendet?
Moorpackungen haben eine optimale Beschaffenheit für die physikalische Wärmetherapie in der Therapie. Insbesondere die natürliche Zusammensetzung des Heilmoors dient der wirksamen und natürlichen Anwendung. Dank des durchlässigen Vlieses der Naturmoorpackungen sind sie besonders schonend für die Haut des Patienten. Nachdem die aufgeheizte Moorpackung bei Zimmertemperatur auf die Haut gelegt wurde, ge-währleistet das Vlies einen intensiven Hautkontakt und somit einen permanenten Stoffaustausch mit der Haut. Anschließend wird der mit Moor befüllte erhitzte Wärmeträger (ca. 55 – 60 Grad) aufgelegt. Während des 20-30-minütigen Zeitraums der Behandlung steigt die Temperatur angenehm an und bleibt konstant.
Moorpackungen vs. Fango
Moor und Fango sind beides Produkte mit naturreinen Inhaltsstoffen. Durch die wärmende Temperatureinwirkung haben sie einen wohltuenden und entspannenden Effekt auf den Körper. Fangopackungen werden erhitzt und anschließend dem Patienten warm aufgelegt. Moorpackungen hingegen erwärmen sich durch einen Wärmeträger langsamer und geben diese Wärme an den Körper des Patienten ab. Dies wird von Patienten meist als angenehmer empfunden. Des Weiteren sind die einmal anwendbaren Moorpackungen im Vergleich zu oft eingesetzten Fangopackungen oder Moorbädern nach der Behandlung direkt entsorgbar. Der Vorteil ist, dass so keine Kosten für die Wiederaufbereitung entstehen und die Säuberung der Körperpartien des Patienten weniger aufwendig und zeitintensiv ausfällt. Außerdem ist eine umweltgerechte Entsorgung der Moorpackungen gewährleistet, da die Bestandteile leicht trennbar sind.