Elektrische Muskelstimulation – Die effektive Wunderwaffe für deine Muskeln

Elektrische Muskelstimulation – Die effektive Wunderwaffe für deine Muskeln

Mann trägt EMS-Geräte

Lesezeit: 14 Minuten | Datum: 18.02.2022

Elektrische Muskelstimulation, kurz »EMS«, ist ein Mega-Hit. EMS-Studios und -Angebote sprießen wie Pilze aus dem Boden und versprechen, mit nur kurzen Anwendungen Körper und Muskeln in Topform zu bringen. Aber was steckt eigentlich hinter der Trainingsmethode und was sind ihre Vor- und Nachteile?

Grundsätzlich entsteht eine Muskelkontraktion, wenn der motorische Bereich unseres Gehirns einen Impuls generiert, der über einen Nerv und die motorische Endplatte zur Muskelfibrille gelangt. Dieser elektrische Impuls aktiviert die Aktin- und Myosinfilamente, welche die Kontraktion des Muskels durchführen.
Diese Aktivität von motorischen Schaltstellen steht in der Regel eng mit unserem sensorischen System in Verbindung. In der Physiotherapie sagt man oft »Ohne Sensorik keine Motorik«. Ist beispielsweise ein Gelenk überlastet oder verletzt, dann erhält das Gehirn Informationen über den Zustand und bewertet und verarbeitet diese Infos entsprechend. In solch einer Situation macht eine weitere Maximalbelastung des Gelenks durch maximale Muskelaktivität keinen Sinn. Dadurch werden die motorischen Einheiten gehemmt und die Aktivierung des Muskels eingeschränkt.

Wofür steht die Abkürzung „EMS“?

EMS steht für elektrische Muskelstimulation. Es geht also darum, die Muskulatur bzw. einzelne Muskelfasern mittels elektrischer Impulse gezielt von außen anzusteuern und zu stimulieren. Mittels EMS wird beim Training der gesamte Körper trainiert und auch die tiefliegende Muskelgruppen werden angesprochen. Die Muskelreize sind bei der EMS Anwendung um ein Vielfaches höher als bei intensivem Krafttraining. Das Prinzip von EMS wird schon seit den 1970er Jahren unter anderem in der Rehabilitation eingesetzt. So können schon sehr früh nach Verletzungen und Operationen elektrische Impulse gesetzt werden, um Muskeln wieder zu trainieren und an normale Belastungen heranzuführen. Unterschiedliche Stromformen werden dabei in Verbindung mit speziellen Frequenzen eingesetzt, um Muskelkontraktionen ohne Impuls aus dem Gehirn zu ermöglichen.

Neben diesen Möglichkeiten nutzte man in Russland schon in frühen Jahren die Elektrostimulation zur Leistungssteigerung von Sportlern. Bestimmte Muskeln oder ganze Muskelgruppen werden zusätzlich zum ohnehin intensiven Training gereizt, wodurch sie noch stärker aufgebaut werden und die Leistungsmöglichkeiten weiter steigen. Doch nicht nur im Leistungssport findet EMS Anwendung. Das heißt, auch Freizeitsportler können EMS nutzen, um ihr Training zu ergänzen, die Bewegung angenehmer zu machen oder mehr Abwechslung in das Training zu bringen.

Frau trainiert im EMS-Studio
Ursprüngliches EMS-Training mit Verkabelung: Der Patient ist immer ein Stück weit eingeschränkt, da er über Kabel mit dem EMS-Gerät verbunden ist. (© Premium-Personaltrainerin Stephanie Lutrelli)

Wie funktioniert EMS-Training?

Das hochintensive EMS-Training hat das Ziel die Muskulatur durch elektrische Reize zu stimulieren. Dabei werden Nieder- oder Mittelfrequenzen genutzt, die für den Menschen bei korrekter Anwendung ungefährlich sind. Die elektrischen Impulse lösen eine kurze Muskelzuckung aus. Mehrere dieser Impulse hintereinander bewirken eine vollständige Muskelkontraktion, wie sie auch beim normalen Training entsteht. Somit werden alle großen Muskelgruppen gleichzeitig trainiert und auch tiefer liegende Muskeln optimal erreicht. Egal, ob du also das Ziel hast Gewicht zu verlieren, Muskeln aufzubauen oder deine Ausdauer zu trainieren – mit EMS sind maximale Trainingserfolge in kurzer Zeit möglich. Das Trainingskonzept von Körperformen ist so ausgerichtet, dass es für jedes Alter anwendbar ist und verschiedenste Ansprüche erfüllt.

NMES- bzw. EMS-Anwendungen

In der Vergangenheit wurden elektrische Ströme meist von Geräten generiert und über Kabel und Elektroden auf die Haut übertragen. Heutzutage werden Elektroden beispielsweise in hautengen Shirts und Hosen integriert, welche dank Wireless-Technik oftmals ohne Kabel nutzbar und per App steuerbar sind. Diese Form der Anwendung ermöglicht es, parallel zur elektrischen Stimulation ganz flexibel Einzelbewegungen oder Bewegungsabläufe zu trainieren.

NMES mit diPulse – Die kabellose Trainingsmethode

Insbesondere das Unternehmen diPulse hat die einfache Idee von EMS weiterentwickelt und ermöglicht diese Trainingsmethode nun komplett ohne einschränkende Verkabelung. Die Anwendung bezeichnet diPulse, angelehnt an physiologische Vorgaben, als »NMES«Neuromuskuläre elektrische Stimulation.
In Zusammenarbeit mit dem Partnerunternehmen FENC, einem Spezialisten für High-Tech-Funktionsbekleidung, entstanden hochkomplexe Textilien mit voll integrierten und sehr großen Kontaktflächen aus Kohlenstoff-Nanotubes. An bestimmten, gut erreichbaren Muskelpunkten werden die Leiterbahnen über zwei Magnetkontakte mit sogenannten »Stims« verbunden, die Impulse über Bluetooth Smart von außen empfangen und anschließend elektrische Signale an die Leiterbahnen im Textilgewebe abgeben können. Dieser Vorgang wird über eine App und Bluetooth Smart auf dem Smartphone oder Tablet gesteuert.

Mann trägt NMES Shirt mit Stims
Die sogenannten „Stims“ werden einfach an den vorgesehenen Ports magnetisch befestigt.
Mann trägt NMES Hose mit Stims
An jedem Kleidungsstück der diPulse Sportswear sind verschiedene Befestigungspunkte für Stims fest integriert.

Neben Shirt und Hose gibt es auch eine Kniebandage. Bei Kniegelenksproblemen werden der M. quadrizeps und vor allem der M. vastus medialis nur reduziert aktiviert und bilden sich zurück. Die dadurch fehlende Co-Kontraktion fördert die Problematik im Gelenk dann noch! Die Kniebandage ermöglicht den gezielten (Wieder-)Aufbau dieser Muskelgruppe, um die Stabilität des Knies sicherzustellen. Außerdem gibt es einen Gurt, der speziell für die Stimulation von Bauch- und Rückenmuskulatur entwickelt wurde. Bei Rückenproblemen kannst Du so wichtige Muskeln zu stärken und Bewegungen in den richtigen Co-Kontraktionen durchführen.
Die App für Smartphones und Tablets eröffnet vielfältige Anwendungsmöglichkeiten, beispielsweise mit TENS-, Massage oder auch Rehabilitations-Anwendungen. DiPulse-Produkte und -Programme ermöglichen Dir den Muskelaufbau ohne zusätzliche Geräte, überall und jederzeit zu trainieren.

diPulse Kniemanschette beim Laufen

Bluetens® – Elektrostimulation für unterwegs

Neben diPulse sind auch die Elektromuskelstimulationsgeräte von Bluetens® perfekt für die Anwendung zuhause oder unterwegs zum Training. Dank der austauschbaren Klebeelektroden, einer smarten Steuereinheit und durch die angenehme Steuerung per Smartphone-App war es noch nie so einfach, von den Vorzügen der Elektrostimulation zu profitieren. Bluetens® kann dir nicht nur helfen, Schmerzen zu lindern, sondern trägt auch zur Entspannung von verspannten Muskeln bei. Die handliche Größe, die kabellose Nutzung und die als Zubehör bestellbare Reisetasche machen die Nutzung der Bluetens® Geräte kinderleicht.

EMS-Gerät Anwendung am Knie
Die Anwendung mit Bluetens® Classic ist kinderleicht. Mit dem Kabellos-Pack klappt die Sitzung sogar komplett ohne Kabel.
EMS-Gerät Anwendung am Oberarm
Das Bluetens® Duo Sport verfügt serienmäßig über zwei Bluetens® Geräte in schwarz. Die Impulsgeber werden dabei direkt auf den Klebeelektroden angebracht.

Bei NMES werden Bewegungen nicht durch einengende Kleidung oder durch Verkabelung eingeschränkt. Dies ermöglicht Dir vielfältige Trainingsmöglichkeiten, zum Beispiel in den Bereichen Ausdauer, Kraft, Hypertrophietraining und vielen mehr. Im Gegensatz zu anderen EMS-Anwendungen werden aus gesundheitlichen Gründen nur zwei Muskeln gleichzeitig angesteuert, andernfalls könnten Überlastungen in den unterschiedlichen Körpersystemen auftreten. Diese Schutzfunktion ist eine wesentliche Unterscheidung zu dem sonst bekannten durch Trainer begleitetem Functional Fitness Training in Studios.

Zusammenfassung

»Leben ist Bewegung« – Dafür benötigen wir die vielen Funktionen unseres Körpers. Die Muskulatur spielt dabei eine entscheidende Rolle. Deshalb sollte sie auch auf unterschiedlichste Weise trainiert werden. Vor allem dann, wenn das optimale Zuschalten der Muskulatur aufgrund von Verletzungen, Operationen oder degenerativen Problemen nicht möglich ist. Bei EMS werden Muskelkontraktionen durch Stromimpulse ausgelöst, um insbesondere tiefere Muskelschichten zu erreichen. Diese Trainingsmethode ist ideal für Menschen, die wenig Zeit haben. NMES ist eine gute Möglichkeit, die Muskulatur gezielt zu stimulieren. Die Methode sollte allerdings durch vielfältige Bewegungsmuster ergänzt werden, um die neu erlangte Stärke auch neuromuskulär in das »System Mensch« zu integrieren.

EMS- und NMES-Training können den Muskelaufbau oder Fettabbau unterstützen, sind aber kein Ersatz für herkömmliches Krafttraining oder Ausdauertraining. Die besten Ergebnisse erreichst du, wenn du klassisches Krafttraining und EMS/NMES kombinierst.

Verwendete Produkte

Produktfoto Bluetens mit Smartphone

Bluetens® Classic Sport

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diPulse Stim Modul Kit

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diPulse Smartshirt-Kit

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